Wie im Bedingungsmodell: Entfaltung von Hochbegabung (von Barbara Teeke) erfasst, sind verschiedene personale Kompetenzen bedeutsam für die Entfaltung von Hochbegabung.

Die Ausprägung von solchen personalen Kompetenzen (auch „Schlüsselqualifikationen“ genannt), ist mitentscheidend dafür, in welchem Maße ein Mensch sein Begabungspotenzial ausschöpfen kann.

Dazu gehören kommunikative, soziale Fähigkeiten, aber auch Fähigkeiten, die mit Aufgabenmanagement und Stressbewältigung zu tun haben, und andere Persönlichkeitseigenschaften, die erfolgreiches (Zusammen-) Arbeiten begünstigen.

Im Einzelnen:

O Fähigkeit zur Selbstmotivierung

O Fähigkeit zur Selbststeuerung

O Stabiles Selbstwertgefühl

O Fähigkeit zu einem klaren und differenzierten Selbstkonzept (Selbstwahrnehmung)

O Fähigkeiten zur günstigen Bewertung von Erfolgen wie Misserfolgen

O Vertrauen in die eigene Leistungs- /Lernfähigkeit

O Fähigkeit zur Aufrechterhaltung emotionaler Stabilität, auch bei widrigen Umständen

O Fähigkeiten zu Metakognition und Reflexion (Nachdenken über das eigene Denken und Handeln)

O Flexibilität, Fähigkeit zur Modifikation von Verhaltensmustern

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O Empathie und Einfühlungsvermögen

O Fairness und Großzügigkeit

O Gewinnen und verlieren können

O Kooperationsfähigkeit

O Planungsfähigkeit

O Organisationsgeschick

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O Kommunikationsfähigkeit

O Sprachliche (mündliche und schriftliche) Ausdrucksfähigkeit

O Stimmliche, mimische, körpersprachliche Ausdrucksfähigkeit

O Fähigkeiten zur adäquaten Selbstdarstellung

O Fähigkeit zur Selbstbehauptung, Durchsetzungsfähigkeit

O Kritikfähigkeit (Kritik annehmen und fair/konstruktiv kritisieren)

O Diskussionsgeschick

O Verhandlungsgeschick

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O Kreativität

O Mut zu eigenen Ideen

O Risikobereitschaft, Mut zum Irrtum

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O Physische und psychische Gesundheit

O Fitness, Energieressourcen

O Fähigkeiten zum Energie“management“

O Fähigkeiten zur Selbstberuhigung

O Fähigkeiten zum Angst- und Stressabbau

O Ausdauer

O Konzentrationsfähigkeit

O Fähigkeit zur Zielfindung (sich eigene Ziele setzen)

O Beharrlichkeit im Verfolgen von Zielen und im Erreichen von Ergebnissen

 

Viele der oben aufgelisteten Merkmale (vielleicht alle?) sind der Selbsterziehung und der pädagogischen Einwirkung von außen mehr oder weniger zugänglich.

Der Satz „Man hat es oder hat es nicht.“ stimmt zwar für die Momentaufnahme. Auf die Lebensspanne gesehen, entwickeln sich aber all diese Merkmale. Dabei können sie stärker, aber durch verschiedene ungünstige Einflüsse auch schwächer werden. Die Grundsteine für die personalen Kompetenzen werden in der frühen Kindheit gelegt.