aus der DRK Kindertagesstätte KUMULUS, Düsseldorf

Ein Projekt auf der Basis des Buches von Carol McCloud: Have You Filled a Bucket Today?

Wie ist das Projekt zustande gekommen?

Mary (5;4 Jahre alt, Name geändert) ist ein sehr begabtes Mädchen, das zweisprachig (Deutsch/ Amerikanisch) aufwächst.

Im Elterngespräch wünscht sich ihr Vater, dass Mary seine Muttersprache Amerikanisch im Alltag häufiger verwendet. Er bittet um Tipps, wie er seine Sprache für Mary attraktiver machen kann.

Daraufhin besucht Herr B. unseren Morgenkreis und stellt den Kindern ein Buch in englischer Sprache vor. Mary übersetzt dieses Buch für die Kinder ins Deutsche.

Dieses Erlebnis beflügelt Mary und zeigt ihr, dass es etwas Besonderes ist, zwei Sprachen zu verstehen und zu sprechen.

Mary hat nun den Wunsch, dieses Buch in allen Gruppen der Kindertagesstätte vorzustellen. Dies gelingt ihr sehr gut.

Der Inhalt des Buches wird anschließend Thema der Gruppe. Gern füllen die Kinder die „Eimer“ eines Anderen.

Mary hatte dann die Idee, dieses Buch auch in andere Sprachen zu übersetzen. Ihr fielen erst ein paar (Türkisch, Französisch) und dann immer mehr Sprachen ein. Bis wir schließlich bei 13 Sprachen angekommen sind, die  alle in unserer Kita vertreten sind.

Aber was machen wir, wenn wir die Geschichte dann wirklich in 13 Sprachen übersetzt haben??? Wir fragen die Kinder im Morgenkreis.

Die Kinder wünschen sich, aus allen Übersetzungen zum Schluss ein Buch zu binden und dieses selbst zu gestalten. Dann möchten die Kinder das Buch verkaufen.

Puhhh! Da haben die Kinder sich ganz schön viel vorgenommen… Nun sind wir auf Hilfe angewiesen.

Unsere „Eimer“ wurden von allen Familien, die wir um Hilfe baten, gefüllt! Ein großes Dankeschön!

Die Illustrationen wurden von Mary und drei anderen Mädchen gemalt.

 

Wir sind sehr international.
Unsere Kita vereint Kinder aus vielen Nationen. Mit dem hier beschriebenen Projekt wollen wir das für die Kinder noch deutlicher machen. Sie sollen erfahren, wie andere Sprachen sich anhören und wie sie geschrieben aussehen. Das von Mary vorgeschlagene Buch eignet sich aus unserer Sicht hervorragend dazu, zur sozial-emotionalen Entwicklung der Kinder beizutragen.

Und hier kommen die einzelnen Seiten des Buches und danach folgen Äußerungen der Kinder, wie sie „einen Eimer füllen“ können.


Und diese Ideen ergaben sich in der Diskussion:

Mary: „Wenn meine kleine Schwester ihre Puppe sucht und ich sie finde, dann habe ich ihren Eimer gefüllt. Oder wenn Mama zu Hause zu viel Arbeit hat, dann helfe ich ihr. Sogar beim Windelwechseln. … Ich fülle einen Eimer, wenn jemandem was runter gefallen ist und ich das aufhebe.“

Marina: „Ich fülle den Eimer, wenn ich den Tisch zu Hause decke.“

Miko: „Der Raupe Nimmersatt gebe ich Essen und Trinken. Zu Hause helfe ich der Mama.“

Emirhan: „Eine Blume gebe ich Mama und Papa.“

Jacques: „Ich fülle einen Eimer, wenn ich jemandem nett Hallo sage.“

Maty: „Ich fülle einen Eimer, indem ich nette Worte zu jemandem sage. Oder ich helfe der Mama beim Kochen. Und wenn ich mein Zimmer ganz allein aufräume.“

Leandro: „Ich male für Mama und Papa ein schönes Bild mit einem Flugzeug drauf.“

Sophia: „Ich fülle den Eimer von meiner Schwester, wenn ich schön zusammen mit ihr spiele.“

Lucia: „Ich kann ein Bild für Mama malen.“

Merle: „Ich räume mein Zimmer auf, dann freut sich Mama. Und Gesas Eimer fülle ich, wenn ich mich nach einem Streit entschuldige.“

Iven: „Ich fülle Mamas und Papas Eimer, wenn ich mich alleine anziehe und morgens und abends nicht heule.“

Mino: „Ich fülle Eimer, wenn ich den Tisch decke, wenn Mama und Papa noch schlafen.“

Helene: „Ich fülle von Clara den Eimer, wenn ich ihr beim Suchen helfe, wenn ihre Trinkflasche weg ist.“

Talia: „Wenn ich von Mama die Blumen einpflanze.“

 

Datum der Veröffentlichung: Juni 2017
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