Ein Bestandteil von Hochbegabung ist nach unserer Definition eine hohe intrinsische Motivation; zunächst für den Bereich, in dem sich die hohe Begabung hauptsächlich äußert.

Intrinsische Motivation führt zu:

    • besonderem Wohlgefühl, Lustgefühl im Zusammenhang mit der Tätigkeit;
    • hohem Anspruch an das Ergebnis der Tätigkeit;
    • Glücksgefühl bei erfolgreicher Tätigkeit (auch: bei erfolgreichem Denken!)
    • großer Frustration, die sich in Niedergeschlagenheit oder Wut äußern kann,
      – so lange wie die ersehnte Tätigkeit nicht in ausreichendem Maße gelebt
      werden kann,
      – so lange Niemand diesen Notstand (Unterforderung) sieht,
      – wenn Erfolge ausbleiben,
      – wenn Erfolge durch das Kind selbst oder durch Andere nicht als Erfolg
      gesehen werden.

Die Motivation eines hoch begabten Kindes wird gepflegt,

    • wenn Andere sicher stellen, dass das Kind im Bereich / in den
      Bereichen seiner hohen Begabung ausgiebig tätig sein kann;
    • wenn es die nötige Hilfe und Anleitung erhält, sich in seinem (schnellen)
      Tempo weiter zu entwickeln;
    • wenn es ausreichend Erfolge bei der Umsetzung eigener Ideen erlebt;
    • wenn es die Überzeugung gewinnt: „Ich kann etwas (bewirken).“
    • wenn es Akzeptanz seiner Bedürfnisse durch Menschen erfährt, die für das Kind emotional wichtig sind;
    • wenn es gelehrt wird, sich realistische Ziele zu stellen (nicht: niedrige!)
    • wenn ihm geholfen wird, gefühlsmäßig zu akzeptieren, dass Fehler, Irrtümer und Niederlagen zum Lernen dazugehören und nicht „schlimm“ sind und dass auf Phasen der Anspannung Phasen der Erholung folgen.
    • wenn ihm geholfen wird zu lernen, sich durch eigene Fehler und Unsicherheiten sowie durch Widerstände nicht entmutigen zu lassen.