Ziel:
ein begabungsförderliches Spiel- und Lernumfeld, auch für hoch begabte Kinder.

Ebene 1  (mit Kreis markieren)
Gute pädagogische Einstellungen und gute pädagogische Verhaltensweisen von Erzieherinnen,
die einen guten Kindergarten ausmachen.

Ebene 2  (mit Kreuz markieren)
Gute Strukturen, Methoden, Räume, Materialausstattung im Kindergarten,
die einen guten Kindergarten ausmachen.

Ebene 3  (mit Sternchen markieren)
Einstellungen der Erzieherinnen, pädagogische Methoden, Strukturen, Ausstattungsmerkmale, die in einer Kita zusätzlich vorhanden sein sollten, wenn eine Kita auch hoch begabte Kinder und weit überdurchschnittlich begabte Kinder erkennen, verstehen und angemessen fördern will.

Wir haben im Folgenden viele Anforderungen an einen guten, begabungsförderlichen Kindergarten aufgelistet. Bitte markieren Sie die Items gemäß den 3 Ebenen.


„Leben ist Bewegung“; viel (mehr) Bewegungsraum und –möglichkeiten schaffen.

„Extrawürste“ für Kinder braten (Ausnahmen von den Regeln).

Aktiv zuhören (Verstandenes spiegeln).

Alle, aber insbesondere hoch begabte Kinder, sollten von Menschen umgeben sein, die Humor besitzen.

Altersgemischte Gruppen mit Binnendifferenzierung.

Ängste abbauen (auf dem kognitiven Niveau des Kindes).

Anlagen, Begabungen, individuelle Fähigkeiten der Kinder erkennen und behutsam in die pädagogische Arbeit integrieren.

Anregendes und flexibel nutzbares Material.

Auffallende, besondere Fähigkeiten und Interessen akzeptieren und tolerieren.

Außenseiterrolle entgegenwirken. Isolation nicht zulassen. Gemeinsamkeiten
pflegen und fördern.

Beachten, dass hoch begabte Kinder für die Lerngemeinschaft der gleichaltrigen, der
jüngeren und der älteren Kinder wertvolle Impulse geben können.

Bei der Entstehung und Entwicklung von Projekten sollte sich die Erzieherin
immer wieder von den Ideen der besonders begabten Kinder inspirieren lassen.

Bei der Entwicklung von Angeboten und Projekten die besonderen
Kompetenzen und Ideen der besonders begabten Kinder einbinden.

Bei sich selbst und bei den Kindern Spontaneität zulassen.

Bereitschaft, sich mit den Themen Begabungsförderung und
Hochbegabtenförderung auseinander zu setzen.

Besichtigungen, Erkundungen außerhalb der Kita sollten oft vorkommen.

Computerbereich mit guter Software (auch Lernprogrammen) für Kinder.

Das Außengelände soll groß, naturnah und abenteuerlich sein.

Das Außengelände sollte so gestaltet sein, dass es den Kindern motorisch und
sinnlich gerecht wird.

Das einzelne Kind gezielt beobachten.

Das Kind dabei unterstützen, dem sozialen Anpassungsdruck in der Gruppe zu widerstehen.

Den enormen Wissensdrang besonders begabter Kinder möglichst weitgehend befriedigen (bzw. sich hier mit den Eltern über das Machbare verständigen und den Eltern Anregungen geben).

Den besonders begabten Kindern beim Planen und Realisieren ihrer oft komplexen Spielideen helfen (so dass sie zu realistischen Zielsetzungen und Erfolgserlebnissen kommen).

Den besonders begabten Kindern früh helfen, ein angemessenes, stabiles Selbstbild aufzubauen. (Sie sind damit früher dran!) .

Den Kindern helfen, das was sie erleben und entdecken, auch zu verstehen.

Den Kindern Zeit lassen, nicht über die Zeit von Kindern verfügen.

Die eigene Lernfreude pflegen.

Die Eltern von Kindern mit speziellen besonderen Begabungen (künstlerisch-
gestaltend, darstellend, musikalisch, mathematisch, motorisch, sprachlich
usw.) sollten vom Kindergarten auf möglicherweise vorhandene örtliche
Angebote hingewiesen werden. (Gute Kinderarbeit im Schachverein,
Sportverein, Kunst- oder Musikschule, Englischkurse, Computerkurse usw.)

Die Erzieherin muss nicht alles wissen, aber sich für vieles interessieren.

Die Kinder aktiv unterstützen in der Auseinandersetzung mit neuen Erfahrungsfeldern und Problemen.

Die besonders begabten Kinder darin unterstützen, ein positives Selbstkonzept aufzubauen.
Die Kinder sollten darin unterstützt werden, genau die Dinge zu tun, die sie interessieren.

Die Persönlichkeit jedes Kindes wertschätzen.

Diskussionsrunden der Kinder moderieren.

Diskussionsrunden mit anspruchsvollem Niveau anbieten und moderieren.

Echt sein; d.h. Reden und Handeln müssen übereinstimmen.

Ehrlich antworten.

Eigene Entdeckungen und Nachforschungen machen lassen.

Eigene negative Gefühle dem fordernden oder ängstlichen besonders begabten Kind gegenüber hinterfragen.

Eigene Sprache (Wortwahl) im Hinblick auf Hochbegabung überprüfen.

Einbindung von Experten in die Kita-Arbeit (direkt oder um bei bestimmten Themen nachzufragen.)

Eine Fülle an Material zum kreativen Gestalten bereit stellen.

Einer Unterforderung sollte schon früh, im Kindergartenalter, entgegengewirkt werden.

Einfühlsam Vertrauen aufbauen und pflegen.

Einrichtung von AGs und Diskussionsrunden mit hohem Denk- und Sprachniveau.

Eltern unterstützen, um mögliche Ängste vor der Hochbegabung ihres Kindes abzubauen.

Erzählen, Fantasieren, Theater, Rollenspiel. Mit den Kindern auf die Reise
(und auf Erkundung gehen) und sich überraschen lassen, was passiert.

Erzieherinnen sollten ihr eigenes Verhalten gewohnheitsmäßig reflektieren.

Experimentiermaterial (z.B. Chemie, Elektrik).

Flexible Raumnutzung.

Förderung in allen Bildungsbereichen.

Fremdsprachenangebote für sprachbegabte Kinder.

Funktionstüchtiges Werk- und Gestaltungsmaterial (z.B. Zirkel, Zollstock, Alltagsgeräte).

Geduld und Ruhe vermitteln.

Gemeinsam mit den Kindern gut nachvollziehbare Regeln entwickeln, die Sicherheit geben.

Geringere Gruppenstärken.

Gezielte Projektarbeit (Initiative und Ausführung durch Kinder).

Gruppenübergreifende Arbeit und große Altersmischung.

Hoch begabten Kindern sollte besondere Aufmerksamkeit entgegen gebracht
werden, um ihre Begabungen zu fördern.

Im richtigen Moment die richtigen Erklärungen geben – auch wenn die anderen
Kinder vielleicht nichts davon haben.

Im richtigen Moment die richtigen Fragen stellen – auch wenn die anderen
Kinder vielleicht nicht direkt etwas davon haben.

Immer wieder auch Impulse geben, die das hoch begabte Kind echt herausfordern, es an seine Grenzen bringen.

Insgesamt – im Rahmen einer ganzheitlichen Förderung – den kognitiven
Förderaspekt genügend beachten.

Institutions- und gruppenübergreifende Zusammenführung von besonders begabten Kindern.

Intensive und längere Beobachtung des hoch begabten Kindes ist nötig.

Intensiver Austausch mit den Eltern, viele Einzelgespräche.

Kinder ermutigen (eigene Stärken und Schwächen zu erkennen,
Bedürfnisse zu formulieren, realistische Ziele zu verfolgen).

Hoch begabte Kinder frei entscheiden lassen, ob sie an Gruppenaktivitäten teilnehmen oder eigene Pläne verfolgen wollen. (Beobachten und Denken sind auch Aktivitäten.)

Kinder mit besonderen Fähigkeiten sollten als Bereicherung für den Kindergarten verstanden werden.

Kinder nicht bremsen, sondern verschiedenste Aktionen zulassen.

Kinder sollten Zeit haben, sich ihren Dingen so lange zu widmen, bis sie sie ausgeschöpft haben.

Kindergarten-Zeitung mit den Kindern erstellen.

Kontinuierliche Weiterbildung der pädagogischen Fachkräfte.

Kooperation mit Kollegen, Eltern, Lehrern.

Kreativität anregen.

Labor / Experimentierraum.
Lebensfreude und Wärme vermitteln, aus Freude oder über Witziges lachen.

Lernwerkstätten einrichten.

Lob und konstruktive Kritik einsetzen, beides behutsam und respektvoll formulieren.

Mehr Geld für den Kindergarten.

Möbel sollen veränderbar sein.

Möglichkeiten zu Entspannung und Bewegung.

Motivation und Neugier erhalten durch Herausforderungen, die der Hochbegabung angemessen sind.

Motivation und Neugier stärken.

Musikinstrumente (z.B. Klavier, Trommeln).

Nebenräume sind nötig, um Rückzugsmöglichkeiten zu bieten.

Offen sein für Neues, für Unbekanntes, für Gewagtes. Offenheit aller Erwachsenen in der Kita.

Den Kindern im Kindergartenalltag Orientierung und dem Alltag Struktur geben.

Partnerschaftliches Verhalten gegenüber Kindern und Eltern. Erzieher auch in
der Rolle des gleichberechtigten Coachs.

Räume sollen groß und vielfältig nutzbar sein und mehrere Ebenen haben.

Raumnutzung nach Interessen und Bedürfnissen der Kinder gestalten.

Schon früh(!) Hilfen zu einer positiven Selbstattributierung geben.

Sich selber Zeit gönnen (zum Staunen darüber, was Kinder alles können, zum
Lernen –auch von Kindern- , zum Glücklichsein mit den Kindern).

Sinnvolle Grenzen setzen.

Spiele aller Arten, auch schwierige Spiele (z.B. Mühle oder Schach).

Spielmaterial, Bücher, Software, die für ältere Kinder gedacht sind, sollten zur Verfügung stehen.

Suche von Sponsoren, um besondere Förderangebote realisieren zu können.

Systematische Hochbegabungserkennung durch gründliches Beobachten.

Theater-, Museums- und Firmenbesuche.

Thematisierung (im Team, evtl. auch in der Elternschaft) von Begabungsunterschieden.
Über- und Unterforderungen wahrnehmen.

Unterstützung und Anerkennung geben.

Veränderung des Schulsystems hin zu weniger Starrheit thematisieren.

Vermeidung von fremd gesteuerten Aktivitäten und Zielen und reproduktiven Aufgaben.

Versuchen, auf große Begabungen schon im vorschulischen Alter aufmerksam zu werden (und sie zu fördern), damit sie wachsen und sich entfalten können und nicht verschüttet werden.

Verunsicherten Kindern besonders reichlich Bestätigung, Orientierung und Sicherheit geben.

Vielfältig ausgestattete Bibliothek / Mediathek.

Vorurteile gegenüber Hochbegabung in der Umgebung abbauen.

Werkstatt / Atelier.

Wesentliches von Unwesentlichem trennen (ohne Hast und Hektik arbeiten).

Wünsche und Visionen für die Zukunft entwickeln.

Ziele an die Entwicklungssituation des Kindes anpassen.

Zu verstehen versuchen, was in dem hoch begabten Kind vorgeht.

Zusammenarbeit mit anderen Berufssparten.

Zwischen hoch begabten und nicht hoch begabten Kindern „übersetzen“.