Vierjährige Geschichten-Erfinder

von Brigitte Gudat

 

Hintergrund des Projekts

Tamara (4;8) hat in den letzen Wochen fast täglich mit denselben Kindern am Maltisch gesessen. Die Kinder sitzen sehr lange dort und malen Bilder, die sie untereinander besprechen und auch bewerten. Bei Tamara kommt es häufiger vor, dass sie mit dem Ergebnis nicht zufrieden ist und wieder von vorne beginnt.

Mehr zu Tamara lesen Sie hier:

Tamara, 4;4 Jahre alt

Meine ursprüngliche Idee, eine Geschichte ohne Ende zu erzählen und daraus ein Bilderbuch zu gestalten, erschien mir dann doch zu schwierig.

Stattdessen habe ich als Einstieg eine Handpuppe mit Namen Finki gewählt, die die Kinder kennen und die sehr beliebt ist. Die Handpuppe gehört zu einem Programm von Sprachfördermaterialien, mit denen wir in unserer Kita arbeiten.

Als weitere Hilfestellung habe ich Bildkarten verwendet. Mit Hilfe der Bildkarten sollen die Kinder dazu angehalten werden, spontan eine zusammenhängende Geschichte zu erfinden. Dabei wird von ihnen ein hohes Maß an Kreativität und Phantasie verlangt. Die Motive auf den Karten sollen in eine Handlung gestellt werden. Die Kinder sollen abwechselnd die Geschichte erzählen, sich dabei aber an bereits Erzähltes halten.

Danach sollen sie den Ablauf der Geschichte bildlich darstellen. Sollten die Kinder ihre Bilder nicht fertig bekommen, können sie am nächsten Tag weiter malen.

…kurz gefasst…

Einige vierjährige Kinder machen unter Anleitung ihrer Erzieherin erste Erfahrungen mit gemeinschaftlichem Geschichten-Erfinden – Zunächst mit Hilfe einer Puppe und Bildkarten und später ohne Hilfsmittel.

Tamara spielt dabei eine sehr aktive Rolle.

Teilnehmer
Tamara (4;8), Simon (4;11), Nele (4;11),
Leah (5;5), Svenja (4;2), Finn (4;3).

Die Kinder sind nicht von mir ausgewählt worden. Ich habe gefragt, wer mitmachen möchte. Es handelt sich um Kinder, die sehr häufig miteinander spielen.

Mit Beginn des Neuen Kindergartenjahres hat sich die Altersstruktur in der Gruppe stark verändert. Seit August haben wir elf neue Kinder, wovon acht gerade erst drei Jahre alt sind. Fünf Kinder kommen nächstes Jahr in die Schule.

Materialien
Bildkarten mit verschiedenen Motiven (z. B. Memorykarten)
DIN A4 Blätter und Malstifte
die Fingerpuppe Finki

Durchführung
Da in der Gruppe regelmäßig vorgelesen wird und die Kinder sehr gerne Bilderbücher anschauen, war der Einstieg in das Thema nicht allzu schwer.

Zu Beginn habe ich den Kindern erklärt, dass ich heute keine bereits geschriebene Geschichte vorlesen würde, sondern wir versuchen würden, selbst eine Geschichte zu erfinden. Zu der Geschichte könnten sie Bilder malen, die wir nachher zu einem Buch zusammenstellen würden. Die Geschichte sollte von Finki erzählen.

Die Geschichte ist ausschließlich von den Kindern erzählt worden. Eine Kollegin hat das Erzählte dokumentiert. Die blau gekennzeichneten Wörter stellen die Begriffe auf den Bildkarten dar, die aufgedeckt wurden.

Und so sah es dann aus:













Es war für die Kinder offensichtlich schwierig, ein Ende der Geschichte zu finden. Deshalb stammt der letzte Teil von mir.

Als wir mit der Geschichte fertig waren, hat meine Kollegin den Kindern noch einmal alles vorgelesen. Danach haben die Kinder noch begonnen, die passenden Bilder zu ihrer Geschichte zu malen. Erstaunlicherweise wusste jedes Kind noch, zu welchen Karten es seine Beiträge geliefert hatte und somit bildlich darstellen sollte.

Fazit und Weiterentwicklung

Tamara wollte beginnen und erzählte den ersten Satz. Die anderen Kinder waren zu Beginn sehr gehemmt. Erst nach und nach trauten sie sich mitzumachen. Es war für sie eine völlig ungewohnte Situation.

Ich hatte mir vorgestellt dass die Kinder viel freier erzählen würden. Sie waren zwar sehr konzentriert bei der Sache, wirkten aber auch sehr unsicher und zaghaft. Wenn man diese Situation mit ihrer sonstigen Ausdrucks- und Erzählweise vergleicht, wirkten sie sogar gehemmt.

Tamara hatte nie Probleme, die Geschichte fortzusetzen, wenn sie an der Reihe war. Darüber hinaus half sie den anderen. Bis auf Simon wollten alle Kinder ihre Bilder unmittelbar im Anschluss malen. Die Malaktion lief über zwei Tage. In den nächsten Tagen klebten wir den Text, den ich ausgedruckt hatte, auf die Rückseite der Bilder. Danach wurden die Bilder kopiert und als Buch zusammengebunden. Jedes Kind bekam ein eigenes Exemplar.

Das Bilderbuch haben wir den anderen Kindern der Gruppe vorgestellt und vorgelesen. Die Kinder kommentierten ihr Buch und erklärten, wer welches Bild gemalt hatte. Besonders unsere jüngsten Kinder schauten sich fasziniert die Bilder an. Das Bilderbuch werden wir laminieren, damit es von allen Kindern jederzeit angeschaut werden kann.

Direkt am Tag, nachdem wir die Geschichte erfunden hatten, saßen Nele, Tamara und Frida am Maltisch. Sie riefen mir zu, sie bräuchten jede Menge Blätter. Sie wollten ein Bilderbuch machen. Zuerst klebte jede für sich mehrere Blätter an einer Seite zusammen. Danach wurden die Blätter bemalt und mit Buchstaben und Zahlen beschrieben. Während des Freispiels beschäftigten sie sich fast nur damit.
Am nächsten Tag holten sie ihre Bücher heraus und arbeiteten weiter. Sie waren anschließend für mehrere Wochen immer wieder damit beschäftigt.

Die Eigeninitiative der Kinder zeigt mir, dass ihr Interesse geweckt ist, obwohl ich die Aufgabenstellung vielleicht schon als Überforderung angesehen hatte. Tage später haben wir noch einmal eine Geschichte mit Hilfe von Bildkarten erfunden, jedoch ohne Fingerpuppe. Diesmal war es für die Kinder schon wesentlich leichter.

Tage später haben wir einen weiteren, spontanen Versuch gestartet. Ich habe mich mit den Kindern in die Kuschelecke gesetzt und wir überlegten, was wir machen könnten. Meistens lese ich etwas vor. Dieser Vorschlag kam natürlich auch wieder.

Daraufhin machte ich den Vorschlag, doch selbst eine Geschichte zu erfinden. Ein Mädchen, Frida, die an der Bilderbuchgeschichte nicht beteiligt war, meinte sofort, „Ja, das machen wir!“.

Dann ging die Diskussion los, wovon die Geschichte handeln könnte. Es wurden mehrere Vorschläge zu Tiergeschichten gemacht, bis Nele vorschlug, eine Geschichte von einer kleinen Hexe zu erzählen. Dieser Vorschlag wurde begeistert aufgenommen. Dann ging es los.

Alle trugen mehr oder weniger intensiv ihre Ideen bei, darunter auch Erfahrungen aus der eigenen Erlebniswelt der Kinder. Es kam auch zu Diskussionen, wie die Geschichte weitergehen könnte.

Zu der Gruppe gehörten nun auch zwei türkische Mädchen. Beide sprechen sehr gut deutsch, aber es fällt Ihnen manchmal schwer, Erlebnisse zu erzählen. Hierbei jedoch machte eine der Beiden eifrig Vorschläge, was die Hexe denn alles herbeizaubern könnte. In der Geschichte spielen Kastanien eine wichtige Rolle, und die Mädchen erzählten, dass man Kastanien rösten und essen könne.

Es ist eine sehr schöne Geschichte geworden, die wir auch den restlichen Kindern der Gruppe noch vorlesen werden:

 

Die kleine Hexe und die Kastanien

Die kleine Hexe Nana wohnte mitten im Wald in einem kleinen Hexenhaus. Das Haus hatte sie ganz bunt gezaubert. Dort wohnte sie mit ihrem Freund. Ihr Freund war ein Rabe. Der Rabe hieß Abraxas.

Eines Tages gingen Nana und der Rabe im Wald spazieren. Plötzlich entdeckte sie einen riesengroßen Baum mit Kastanien. Sie hatte große Lust, einige zu essen. Schnell zauberte sie sich einen großen Korb. Dann flog sie auf ihrem Hexenbesen hoch in den Baum und „hokuspokus“ zauberte sie alle Kastanien in den Korb.

Danach flog sie mit dem Raben nach Hause und wollte die Kastanien essen. Aber zuerst musste sie die Kastanien rösten. Sie holte Holz, um ein großes Feuer vor dem Haus zu machen. In einem großen Topf wollte sie die Kastanien rösten.

Als sie die Kastanien sah, sagte sie zu dem Raben: „Das sind viele zu viele für mich alleine. Die schaffe ich ja nie.“ Da hatte der Rabe eine Idee. „Du kannst doch deine Freunde zum Kastanienessen einladen.“ „Ja Klasse, das mache ich“, sagte die Hexe und überlegte, wen sie alles einladen wollte.

Sie machte eine Einladung für ihren Freund, den großen Zauberer Hokuspokus, und noch eine für die große Hexe. Der Rabe Abraxas durfte auch noch seinen Freund einladen. Der Rabe nahm die Einladungen und flog weg.

Nun musste die kleine Hexe noch einen Tisch herbeizaubern. Sie nahm ihren Zauberstab und sagte: „Hokuspokus fidibus, drei mal schwarzer Kater, ich hexe einen Tisch herbei.“, und schon stand ein Tisch vor ihr. Danach zauberte sie noch Stühle, Teller und Gläser herbei und zum Schluss noch einen Blumentopf mit Blumen.

Als sie fertig war, war sie vom vielen Zaubern müde geworden. Sie ging ins Haus und legte sich auf ihr Bett.

Plötzlich wurde sie durch lautes Geschrei geweckt. Der Rabe Abraxas schrie ganz aufgeregt: „Wie kannst du schlafen? Deine Gäste sind da.“ Erschrocken sprang die kleine Hexe aus dem Bett. Da stand ihr Freund, der Zauberer Hokuspokus, schon in der Tür.

Sie lief schnell hin und begrüßte ihre Freunde. Dann gingen sie alle nach draußen, machten das Feuer an und rösteten die Kastanien. Sie haben so lange gegessen bis es dunkel war und alle satt waren. Spät in der Nacht verabschiedeten sich ihre Freunde und die kleine Hexe Nana ging mit ihrem Freund Abraxas ins Bett.

 

Frida meinte nachher:

„Wir sind die Geschichten-Erfinder!“

 

Nach dieser Erfahrung möchte ich auf jeden Fall mit den „Geschichten-Erfindern“ weitermachen. Die sprachlichen Voraussetzungen sind bei den Kindern vorhanden. Oft reichen nur kleine Impulse, um sie auf den Weg zu bringen.

Als nächstes könnten wir versuchen, noch mehr Geschichten von der kleinen Hexe zu erfinden. Und vielleicht könnte sie in den Bildern der Kinder auch Gestalt annehmen, um mit der Figur eine konkrete Vorstellung zu verbinden.

Tamaras Anteile

Tamara hat an allen Aktionen teilgenommen. Gemalt hat sie an mehreren Tagen. Hierbei hatte sie genaue Vorstellungen. Entsprach etwas nicht ihrer Vorstellung, hat sie ein neues Bild begonnen. Tamara hat auch nur gemalt, wenn sie Lust dazu hatte. Bei einem Bild meinte ein Kind zu ihr, sie habe vergessen, Finki ein Gesicht zu malen. Tamara meinte daraufhin, man könne das Gesicht nicht sehen, weil Finki – vom Betrachter abgewandt – sich die Bilder an der Wand anschaue. Tamara hat dieses Bild sehr schnell und zügig gemalt, sie hatte meiner Meinung nach eine konkrete Vorstellung von der Situation.

Beim Geschichtenerfinden wirkte Tamara hoch konzentriert und hörte genau zu. Sie erzählte, schob sich aber nie in den Vordergrund. Ich habe festgestellt, dass Tamara viele Dinge noch im Nachhinein, oft sogar Tage später, erneut anspricht.

Tamara wird zurzeit durch ihre Eltern sehr im künstlerischen Bereich gefördert. Sie nimmt des Öfteren an Mal-Workshops teil, die von einer Kunstpädagogin angeboten werden. Tamara malt hauptsächlich Bilder nach ihren eigenen Vorstellungen. Die bei den anderen Kindern zurzeit sehr beliebten Mandalas mag sie nicht.

Tamara und natürlich auch die anderen Kinder waren stolz, ihr Bilderbuch mit nach Hause nehmen zu können.

Wir haben gemeinsam eine neue Form der Kommunikation erarbeitet, von der alle profitiert haben, bei deren Entwicklung aber Tamara ganz eindeutig eine besondere Rolle gespielt hat.

 

Datum der Veröffentlichung: Juni 2016
Copyright © Brigitte Gudat, siehe Impressum.

Ein hoch begabtes Kind „stürzt ab“

von Brigitte Gudat

 

Vor Jahren besuchte Joshua unsere Kita. Wenn ihn etwas begeisterte – und ihn begeisterte Vieles -, dann sprach er so schnell, dass man sich konzentrieren musste, um alles genau verstehen zu können. Wenn er sich mit etwas beschäftigte und er dies mitteilen wollte, musste man ihm zuhören, ansonsten reagierte er verärgert oder quengelig. Ich lernte darauf einzugehen, auch um danach wieder in Ruhe arbeiten zu können.

Kolleginnen hatten anfangs kein Verständnis dafür, sondern sahen darin eine Bevorzugung des Jungen. Diese Kolleginnen spielten für ihn keine Rolle, er beachtete sie teilweise gar nicht, er zeigte ihnen gegenüber kaum Respekt und äußerte dies auch.

Später als Hortkind in unserer Einrichtung kam es öfter zu Konflikten, weil er meinte, er müsse sich um alles kümmern. Damit drängte er den anderen Kindern seine Ansichten oder Handlungsweisen auf.

Joshua war nie ein besonders sportliches Kind. Schlimm für ihn war, dass ein Mädchen aus unserer Gruppe ihm körperlich weit überlegen war, obwohl sie ihm geistig weit unterlegen war. Zwischen den beiden kam es immer wieder zu Konflikten, die auch des Öfteren in körperlichen Auseinandersetzungen endeten. Meist gingen Bemerkungen von ihm wie “Du verstehst das alles nicht, weil du nicht so gut denken kannst wie ich“ dem Streit voraus.

Joshua beschäftigte sich eine Zeitlang intensiv mit Dinosauriern. Er kannte alle lateinischen Bezeichnungen und Merkmale der Tiere. Er gab sein Wissen gerne an andere Kinder weiter. Er konnte die Tiere auch bildlich sehr gut darstellen. Da er mit fünf Jahren noch nicht lesen konnte, er aber Informationen benötigte, las seine Mutter ihm aus Büchern vor. Danach beschäftigte er sich lange Zeit mit Erfindungen. Er erfand alles Mögliche und zeichnete Pläne. Für seine Zeichnungen benötigte er kaum Zeit, weil er sich gedanklich schon damit auseinander gesetzt hatte. Für die Zeichnung einer Papierwindelwechsel- und Recyclingmaschine erhielt er einen Hauptpreis bei einem Wettbewerb der Zeitschrift GEOLINO.

Siehe: Joshua, der Erfinder

Joshua war ein sehr impulsiver Junge. Er konnte sich über vieles freuen, reagierte aber auch in Situationen, mit denen er nicht fertig wurde, mit Wutausbrüchen. Oft auch, wenn jemand anderer Meinung war.

Joshua hat während der ganzen Kindergartenzeit eigentlich nur zu mir und zwei anderen Kindern eine intensive Bindung aufgebaut. Vor allem deshalb, weil er von uns so akzeptiert wurde, wie er war. Über meine Kollegin hat er einmal gesagt: „Die war nicht so gut“.

Joshua kümmerte sich damals liebevoll um einen dreijährigen Jungen, der eine Stoffwechselerkrankung hatte und nicht alles essen durfte. Er achtete genau darauf, dass andere Kinder ihm nichts Falsches zu essen gaben.

Für mich war damals, ohne mein jetziges Hintergrundwissen, nur wichtig, dass er kein Außenseiter wurde und sich wohl fühlte. Es wurde viel über Ansichten und Konflikte mit ihm diskutiert, was nicht immer zu einem positiven Ergebnis für ihn führte.

Leider finden Kinder wie Joshua in unseren Schulen bisher wenig Unterstützung. Wissbegierde und divergentes Denken sind nicht erwünscht, sondern es wird vor allem noch viel Wert auf Konformität gelegt.

Joshua ist ein Beispiel dafür, wie sich das auswirken kann. Er besucht zurzeit das Gymnasium und hat von seinen Lehrern schon öfter die Äußerung gehört: „Jetzt ist es mal gut, der Rest der Klasse ist noch nicht so weit.“ Er ist immer wieder gebremst worden. Am Anfang hatte er auch große Probleme, sich im Klassenverband zurechtzufinden und die Regeln der Schule zu akzeptieren.

Joshua ist in sämtlichen Unterrichtsfächern abgestürzt. Er schwänzt den Unterricht, schreibt Hausaufgaben ab und beteiligt sich nicht mehr am Unterricht.

Einer Klassenkameradin, die er noch aus dem Kindergarten kennt, erzählt er, er habe beschlossen, „nicht mehr schlau zu sein“. Er ist jetzt mit Jugendlichen zusammen, die ihm geistig weit unterlegen sind. Dabei spielt er jedoch eine Mitläuferrolle.
Seine Klassenkameradin macht sich Sorgen um ihn.

Joshua ist das klassische Beispiel dafür, welche Probleme und Schwierigkeiten ein hoch begabtes Kind haben kann. Im Kindergarten sind wir sehr auf ihn eingegangen, haben ihn akzeptiert wie er war. Seine allein erziehende Mutter ist auf ihn eingegangen, wo sie nur konnte, und hat versucht, ihm vieles zu ermöglichen. Sie hat aber immer abgeblockt, wenn ich mit ihr über das Thema Hochbegabung sprechen wollte. Sie hat ihn nie testen lassen, vielleicht aus Angst vor möglichen Folgen.

In der Grundschule traf er auf eine junge, sehr engagierte Lehrerin, die ihren Unterricht interessant gestaltete, viel Verständnis, aber auch Konsequenz zeigte. Auf dem Gymnasium kam dann der Einbruch.

An dieser Stelle frage ich mich, ob ich mit meiner Arbeit überhaupt etwas erreiche, wenn das System Schule die Arbeit oft nicht fortführen kann.

Was ich gelernt habe

Mit und von meinen drei Beobachtungskindern Joshua, Tamara und Leon habe ich im Rahmen des IHVO-Zertifikatskurses vieles erfahren und gelernt, zum Beispiel:

Betr.: Freunde
Für alle Kinder, auch für hoch begabte, sind Freunde sehr wichtig. Dem hoch begabten Kind wird aber sehr schnell klar, dass es nicht denkt, fühlt und handelt wie andere Kinder. Bereits im Vorschulalter kann es sich ausgegrenzt fühlen, versteht aber nicht, was nicht stimmt. Es ist gleichaltrigen Kindern in seiner intellektuellen Reife und seinen Interessen voraus. Dabei kann seine manuelle Geschicklichkeit hinter seinem Wissensniveau durchaus im Rückstand sein. Hier wiederum braucht das hoch begabte Kind Gleichaltrige verschiedener Art als Gefährten: für Spiel und Sport, für den intellektuellen Bereich oder aber für emotionale Freundschaften.

Man sollte nicht versuchen, Kinder zur Teilnahme an Gruppenaktivitäten zu drängen, um eventuell Freundschaften anzustoßen. Wenn man sie auf Kosten ihrer persönlichen Interessen zum Anschluss an andere Kinder zwingen will, ist es möglich, dass sie rebellieren, auch wenn sie durchaus gerne Freunde hätten. Hier brauchen sie die umsichtige Unterstützung ihrer Eltern, um Beziehungen mit anderen Kindern oder Erwachsenen aufzubauen.

Betr.: Interessen
Hoch begabte Kinder haben oft einen aktuellen Interessenschwerpunkt. Sie verstehen dann nicht, warum andere diese Interessen nicht teilen. Manchmal wechseln sie aber auch ihre Interessenschwerpunkte sprunghaft. Sie widmen sich jedoch intensiv dem Thema, das jeweils Vorrang für sie hat.

Betr.: Kommunikationspartner
Viele hoch begabte Kinder zeigen eine frühe Sprachbeherrschung. Ihr Wortschatz ist um ein vielfaches größer gegenüber Gleichaltrigen. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass sich diese Kinder oft älteren Kindern oder Erwachsenen anschließen, um sich austauschen zu können. Dann besteht die Gefahr, dass sie kaum Freundschaften mit gleichaltrigen Kindern eingehen und zunehmend isoliert sind.

Viele Erwachsene vergessen, dass die geistige Entwicklung und die emotionale Reife beim hoch begabten Kind selten gleich entwickelt sind. Sie sind verwirrt, wenn sich das Kind in bestimmten Situationen altersgemäß verhält.

Betr.: mangelndes Verständnis
Hoch begabte Kinder werden allgemein in unserer Gesellschaft noch vernachlässigt. Familien, die ein hoch begabtes Kind haben, tun sich immer noch schwer damit, dies zuzugeben. Auf der einen Seite sind sie stolz auf ihr Kind, haben aber mit Vorurteilen und mangelndem Verständnis von Lehrern und anderen Eltern zu kämpfen.

Hoch begabte Kinder zeigen eine hohe Sensibilität, Intuition, aber auch Verletzlichkeit. Sie möchten geliebt und akzeptiert werden wie andere Kinder auch.

Betr.: Verletzlichkeit
Mit fünf, sechs oder sieben Jahren beginnen viele hoch begabte Kinder sich schon ernsthaft mit moralischen, sozialen, humanitären und religiösen Fragen zu beschäftigen. Grundschüler machen sich schon Gedanken darüber, wie der Weltfrieden zu erhalten ist. Das hoch begabte Kind schätzt Logik und rationale Ansätze. Es entdeckt aber, dass viele Traditionen, Bräuche, Regeln und Grenzen oft unlogisch, irrational oder zumindest willkürlich gesetzt und deshalb schwer zu akzeptieren sind. Dies kann dazu führen, dass das Kind mit Traditionen bricht oder Werte in Zweifel zieht.

Schlussfolgerungen
Für unsere Arbeit im Kindergarten bedeuten diese Erkenntnisse, dass wir die Voraussetzungen schaffen müssen, individuelle Fähigkeiten der Kinder innerhalb der Gruppe zu fördern. Wir sorgen dafür, dass die Kinder sich wohl fühlen, in die Gruppe integriert sind und wir ihre Bedürfnisse erkennen und darauf eingehen. So können wir ihre vorhandenen Fähigkeiten und Fertigkeiten erkennen und unterstützen.
Wichtig ist es, den Kindern dabei das Selbstbewusstsein zu vermitteln, ihre Begabung zu akzeptieren und sie selbst, evtl. mit unserer Hilfe, weiterzuentwickeln.

 

Achtung!
Oft sind hoch begabte Kinder in der Kita, in der Schulklasse und in der Nachbarschaft die einzigen, die kognitiv sehr, sehr weit entwickelt sind und entsprechende Spiele und Gespräche lieben und brauchen.
Hier kann die Kontaktbörse: kind sucht kind helfen, früh tiefgehende Kinderfreundschaften zu begründen.

Datum der Veröffentlichung: Juni 2016
Copyright © Brigitte Gudat, siehe Impressum.

Tamara, 4;4 Jahre alt

von Brigitte Gudat

 

Tamara ist vier Jahre und vier Monate alt. Ich habe Tamara als Beobachtungskind (im Zertifikatskurs) ausgewählt, weil sie von ihrem Verhalten her auffällt und in ihrer Entwicklung anderen Kindern voraus ist.

Im normalen Tagesablauf zeigt Tamara Fähigkeiten, die bereits stark ausgeprägt sind und die sie anderen Kindern ihres Alters voraus hat.

Hier einige Beispiele:

    • Sie schneidet mit der Schere perfekt alles aus.
    • Sie beherrscht sämtliche Malutensilien wie Stifte und Pinsel.
    • Sie malt Erlebnisbilder mit Häusern und Personen wie Mann, Frau und Kind detailgetreu.
    • Sie malt flächig aus und setzt Farben naturgetreu ein.
    • Sie malt Mandalas perfekt aus.
    • Sie schreibt ihren Namen und kennt schon einzelne Buchstaben.
    • Sie kann Fahrrad fahren.
    • Sie kann bereits Aufträge ohne fremde Hilfe erledigen.
      Beispielsweise haben die größeren Kinder große Zahlen auf ein Blatt geschrieben und diese dann aus Mürbeteig nachgeformt. Tamara wollte mitmachen. Ihr wurde der Ablauf erklärt und sie erledigte die Aufgabe ohne weitere Hilfe in kurzer Zeit. Als sie mehrere Stunden später abgeholt wurde, wusste sie noch, welche vier Zahlen sie gemacht hatte.
    • Tamara macht mit Vorliebe Dinge, bei denen sie frei entscheiden kann, was sie macht. Regelspiele und Tischspiele meidet sie in der Regel.
    • Im Spiel mit anderen Kindern ergreift sie die Spielinitiative und entwickelt eigene Spielideen.
    • Werden Bewegungsstunden angeboten, bei denen Tamara selbst auswählen kann, was sie macht (Bewegungsbaustellen), ist sie motiviert und probiert alles aus. Wird aber in der Gruppe mit nur einem Gerät geturnt, etwa mit Seilen, oder soll sie anderen Dinge nachmachen oder ausprobieren, macht sie nicht mit oder sagt, sie könne es nicht.

Bei den genannten Beispielen finden wir auch einige Situationen, die Joelle Huser in ihrem Beobachtungsbogen unter dem Begriff „allgemeine Merkmale“ definiert.

Wenn Tamaras Entwicklung weiter so schnell voranschreitet, sollte überlegt werden, ob die Förderung im Kindergarten ausreicht oder ob eine speziellere Förderung notwendig ist.
Den Eltern ist dies ebenfalls aufgefallen. Sie haben sich aber schon gegen eine vorzeitige Einschulung ihrer Tochter ausgesprochen, weil sie ihr noch genügend Zeit zum Spielen geben möchten und sie ihrer Meinung nach dem Leistungsdruck noch früh genug ausgesetzt wird.

Zunächst aber muss geklärt werden, in welchen Bereichen Tamaras besondere Begabungen liegen, um eine Gesprächsgrundlage mit den Eltern zu schaffen.

Tamara wurde deshalb von mir in einer provozierten Situation beobachtet. Die provozierende Beobachtung führe ich detaillierter aus:

Tamara soll anhand von Bildern eine Geschichte nacherzählen.

Dies erschien mir sinnvoll, da sie sehr großes Interesse an Bilderbüchern, Geschichten und Erzählpostern zeigt. Fast täglich holt sie sich Bücher heraus und schaut sie sich alleine oder auch mit anderen Kindern an. Werden Bilderbücher oder Geschichten vorgelesen, hört sie fasziniert zu und kann die Geschichte noch am nächsten Tag nacherzählen.

In der provozierten Situation habe ich ihr Bildkarten vorgelegt, die den Prozess des Aufstehens und Anziehens eines Jungens namens Floh schildern. Der Ablauf erstreckt sich über 17 Bildkarten. Vier Bildkarten (vom Abtrocknen, Kämmen und Anziehen der Unterwäsche und Strümpfe) sortierte ich aus, damit es nicht zu umfangreich wurde.

Tamara sollte nun anhand der Bilder selbstständig den Ablauf der Geschichte erzählen und herausfinden, wo im Handlungsablauf etwas fehlt. Empfohlen werden diese Karten für Kinder ab 5 Jahren. Die Karten legte ich verdeckt auf einen Stapel und erklärte ihr die Aufgabe.

Hier eine Auswahl:

 

Tamara deckte im Spielverlauf die Karten selbst auf und erzählte:
1. Bild:
„Der Junge schläft. Die Mutter kommt und er soll aufwachen“.
2. Bild:
„Guck, der Junge wacht auf, er streckt sich. Der Junge will aufwachen“.
3. Bild:
„Hier ist der Junge aufgewacht und zieht seine Mäusehausschuhe an“.
4. Bild:
„Der Junge nimmt seine Latzhose und die Stoppersocken vom Stuhl. Der will sich anziehen“.
5. Bild:
„Er geht ins Badezimmer und duscht sich.“
6. Bild:
„Nein, er zieht sich zuerst den Schlafanzug aus, sonst wäre der ja nass geworden“.
7. Bild:
„Jetzt geht er aber wirklich in die Dusche“.
8. Bild:
„Da macht er sich nass und wäscht sich mit dem Schwamm“.
9. Bild:
„Jetzt nimmt er sich Shampoo und schäumt sich die Haare ein“.
10. Bild:
„Der Junge duscht sich ab und muss die Augen zuhalten, sonst bekommt er Schaum in die Augen, er hält ja den Kopf nicht nach hinten“.
11. Bild:
„Hier zieht der Junge ein T-Shirt mit roten und weißen Streifen an“.

Tamara zählt die Bildkarten ab und sagt: „Elf Bilder haben wir schon“, und deckt die nächste Karte auf.
12. Bild:
„Jetzt zieht er die Latzhose an“.
13. Bild:
„Jetzt ist er fertig und zieht nur noch die Schuhe an. – Nein wir sind ja noch gar nicht fertig, du hast ja noch Karten“.

Ich sage: „Ich glaube, wir haben irgendwo etwas vergessen. Überlege doch mal, wie du es machst, wenn du dich anziehst. Hat der Junge auch wirklich alles angezogen?“

Tamara schaut sich die Karten nochmals an, überlegt und sagt:
„Der Junge hat sich gar nicht abgetrocknet, und ich habe auch noch eine Unterhose an. Zeig mir mal die Karten, ob da eine Unterhose drauf ist“.

Tamara nimmt die fehlenden Karten und bemerkt, dass der Junge sich ja auch noch die Haare kämmen muss. Daraufhin fügt sie die fehlenden Bilder in der richtigen Reihenfolge ein und beschreibt die restlichen Bilder. Zum Abschluss zählt sie alle 17 Karten noch einmal richtig durch und meint, sie sei jetzt fertig und möchte zu den anderen Kindern.

Tamara hat ihrer Mutter auf dem Nachhauseweg erzählt, dass sie mit mir eine Geschichte aus vielen Bildern erzählt hat. Sie hat der Mutter die Geschichte nacherzählt, aber dann noch bemerkt: „Stell dir vor, der Junge hatte gar keinen Namen“.
Ich hatte vergessen, ihr den Namen des Jungen zu nennen.

Bezieht man nun die Äußerungen Tamaras auf den Beobachtungsbogen von Joelle Huser, zeigt sich Folgendes:

    • Sprachliche Intelligenz und gute Ausdrucksfähigkeit
      Tamara hat die Bilder treffend und präzise beschrieben. Sie benutzt Wörter wie „schäumt“, an Stelle von „wäscht“, um eine Situation genauer zu beschreiben. Sie drückt sich sprachlich treffend aus und spricht grammatikalisch korrekt und sicher.
    • Besonders gute Beobachtungs- und Wahrnehmungsfähigkeit
      Sie zeigt eine gute Beobachtungsgabe. Sie beschreibt das jeweilige Bild, führt aber gleichzeitig die Geschichte selbst fort, z. B. in Bild 3:  „Der Junge ist aufgewacht und zieht seine Mäusehausschuhe an.“ Ebenso verfährt sie mit den anderen Bildern.
      Auch die Interpretation des 2. Bildes („Der streckt sich“) und der Hinweis auf den vergessenen Namen deuten auf eine gute Wahrnehmung hin. Sie ergänzt die fehlenden Bilder anhand des logischen Handlungsablaufs.
    • Führungskompetenz
      Indem sie sagt: „Zeig mir mal die Karten, ob da eine Unterhose drauf ist“, nimmt sie den weiteren Ablauf der Situation in die Hand.
    • Gutes Abstraktionsvermögen
      Sie verbindet eigene Erfahrungen, wie z.B. den Kopf nach hinten zu halten, damit die Seife nicht in die Augen läuft, mit der Situation des Jungen auf dem Bild. Sie benutzt ihr Gedächtnis („Ich habe noch eine Unterhose an“) und vergleicht sie mit den Bildern, um so die richtige Lösung zu finden und um die Geschichte logisch fertig zu stellen.
    • Vorliebe für ordnende und zählende Tätigkeiten
      Wie selbstverständlich zählt sie die Bilder korrekt nach, was auf Interesse an Zahlen hindeutet.
    • Verblüffende Gedächtnisfähigkeit
      Tamara verfügt auch bereits über ein ausgesprochen gutes Lang- und Kurzzeitgedächtnis: sie ist in der Lage, ihrer Mutter die Geschichte nachzuerzählen und die Mutter auf ein wichtiges Detail – den vergessenen Namen – aufmerksam zu machen.
    • Drang nach Unabhängigkeit und Selbstständigkeit
      Sie zeigt Selbstbewusstsein, indem sie nach Beendigung der Geschichte äußert, was sie als nächstes tun möchte.

Abschließend ist zu sagen, dass noch weitere und ausführliche Beobachtungen notwendig sind, um ein genaueres Bild zu gewinnen. Auch bin ich auf die Hilfe und Aufmerksamkeit der anderen Mitarbeiterinnen angewiesen, um möglichst viele Situationen zu erfassen und auch andere Sichtweisen mit zu berücksichtigen.

Die Eltern sind auch mit in diesen Prozess einzubeziehen, um herauszufinden, was von ihnen bereits unterstützt und gefördert wird.

Mehr zu Tamara lesen Sie hier:

Vierjährige Geschichten-Erfinder

 

Datum der Veröffentlichung: Juni 2016
Copyright © Brigitte Gudat, siehe Impressum.

Joshua, der Erfinder

von Brigitte Gudat

 

Joshua ist ein vielseitig interessiertes Kind. Mit vier bis fünf Jahren hatte er über lange Zeit großes Interesse an Technik-Büchern; zu Hause hatte er jede Menge davon, die ihm seine Mutter vorgelesen hat. Ihn interessierten alle technischen Details und er konnte sich die entsprechenden Bezeichnungen gut merken.

In der Kita-Gruppe hat er die Kinder mitgezogen, er hat viele Ideen geliefert; seine Erfindungen wollte er immer sehr genau erklären und forderte auch Anerkennung dafür ein.

Er beschäftigte sich längere Zeit damit, Maschinen zu entwerfen. Dabei hatte er nicht den Anspruch, die Maschinen zu basteln, es genügte ihm die theoretische und fantastische Beschäftigung damit.

Beispiele:

 

1. Blattlaus-Suchmaschine


Diese Bezeichnungen sollte ich ganz genau so dazu schreiben:

Blattlaus-Kamera, filmt durch die Lupe.
Kamerahalter.
Filmbox.
Räder.
Lupe.
Blattlaus-Giftsprühdose.

2. Poligreif


Joshua dachte sich die Namen für seine Erfindungen selbst aus. Der „Poligreif“ ist ein Polizei-Roboter (damit es keine Polizisten mehr geben muss). Er verfügt über:
– einen automatischen Einbrecher-Greifarm,
– ein Gefängnis,
– eine Alarmanlage und
– Blaulicht.

3. Papierwindel-Wechsel- und Recycling-Maschine

 

Für die folgende Zeichnung erhielt Joshua einen Hauptpreis der Kinderzeitschrift „geolino“.

Auch hier wollte er, dass ich die Einzelteile seiner Maschine nach seinen Vorgaben beschrifte:

Greifarm (1) entfernt die dreckige Windel beim Baby und legt sie auf ein Fließband (2), auf dem die Windel in einen Reißwolf (3) befördert wird.
Im Inneren der Maschine ist ein Miniklärwerk für Windelschmutz (4).
Wenn die Bestandteile gesäubert sind, wird aus ihnen eine neue saubere Papierwindel gemacht. Diese kommt bei (5) aus der Maschine, fällt in den Zufuhrkanal (6), der bis zum Baby führt. Dort nimmt der Greifarm (7) die frische Windel und wickelt sie um den Baby-Popo.

Damit das Baby auch still hält und zufrieden ist, gibt es den Beruhigungs-Greifarm (8) mit einer Babyrassel daran. Man kann die Babyrassel auch gegen einen Schnuller austauschen – für Schnullerbabies.

Der Clou ist, dass die Maschine sensor-funkgesteuert den Windelgeruch (Pipi oder Aa) wahrnimmt und automatisch auf ihren Rollen zum Baby fährt…

Erfunden, gemalt und beschrieben (diktiert) durch Joshua.

 

Mehr über Joshua:
Ein hoch begabtes Kind „stürzt ab“.

 

Datum der Veröffentlichung: Juni 2016
Copyright © Brigitte Gudat, siehe Impressum.