Vier Grundsätze

1.
Um lesen zu lernen muss man nicht Buchstaben schreiben können.
Schreiben lernen ist ein eigener Lernprozess, der überhaupt nicht mit dem Lese-Lernprozess verknüpft sein muss.

2.
Hoch begabte Kinder wollen nur in seltenen Fällen Buchstaben kneten, basteln, verzieren oder gar tanzen.
Sie erfassen die abstrakte Form auch ohne solche Hinführungen. Unter Umständen reagieren sie eher verstört oder verstimmt  auf solche unmotivierten Umwege zum Glück (des Lesen-Könnens).

3.
Das Lesen-Lernen passiert in mehreren Schritten. Damit ein Kind zum nächsten Schritt übergehen kann, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein.

4.
Ein motiviertes Kind sollte nicht warten müssen, bis andere Kinder auch so weit sind.

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Im Online-Handbuch werden 3 Lernschritte für den Lese-Lern-Prozess genannt und erläutert:

Erster Lernschritt:
Einige häufig vorkommende Buchstaben kennen lernen und sicher wiedererkennen.

Zweiter Lernschritt:
Laute zu einem Wort zusammenziehen (Lesen, das Prinzip verstanden haben).

Dritter Lernschritt:
Das selbstständige Üben des Lesens.
Dabei geschieht die Erschließung immer schwierigerer Lautverbindungen und immer längerer Wörter und Sätze.
Stetige Erhöhung des Lesetempos.

⇒ Diese Lernschritte werden näher behandelt im Handbuch-Beitrag:
Früh Lesen lernen, im Abschnitt:
Und wie geht es nun, Kindern beim Lesen lernen zu helfen?